Drittens hat der Schöpfer bzw. die Schöpferin vergessen, jedes Naturprodukt mit einem Preisschild zu versehen. Diese Sünde wiegt ökonomisch am schwersten. Jede Arbeitsleistung und jedes Kaufgeschäft hat seinen Preis. Damit können die Ökonomen umgehen. Was aber sollen sie machen, wenn wertvolle Dinge nichts kosten? Kosten sie wirklich nichts? Die Umweltökonomen haben zur Zeit vor allem die Aufgabe, die wirklichen Kosten nachträglich auszurechnen. Beispiel Ökosteuer. Aber schon jetzt läßt sich sagen, daß der Expertenstreit über die richtige Bewertung der Natur zu keinem guten Ergebnis führt. Alles wäre durch Preisschilder von Anfang an vermeidbar gewesen.
Es ist ein verdammt schwieriges Verhältnis, das von Geld und Natur. Vielleicht suchen wir aber auch die Lösung an der falschen Stelle. Bisher meinen wir, die Faktoren Arbeit und/oder Kapital wären die Quellen von Wert und Geld. Wenn man aber eine Forelle verspeist, will nicht einleuchten, daß Angelhaken und Bratpfanne die Wertquellen sein wollen. Wenn der König von Arabien ein reicher Mann ist, dann nur, weil eine Laune der Natur ihm eine Riesenpfütze Öl in denSand gesetzt hat. Es erscheint absurd, den Bohrturm und die Ölarbeiter als Wertquelle zu betrachten, die Natur dagegen als pure Voraussetzung. Man muß die Sache herumdrehen. Die Natur ist die Wertproduzentin, dagegen sind Kapital und Arbeit die Kosten, um die Werte zu gewinnen.
Ökologische Ökonomie und Politik müssen sich logischerweise eine Niederlage nach der anderen einhandeln, solange sie die Wertproduzentin Natur nicht zum Kern ihres Interesses machen. Wenn nämlich als Wertproduzenten alle möglichen Faktoren, nur nicht die Natur, betrachtet werden, ist es nur logisch, daß wirtschaftlich fortschrittlich zu sein scheint, was Natur vernichtet. Deshalb kommt es zur Paradoxie, daß man in ökonomisch schlechten Zeiten meint, ökologische Aufgaben zurückstellen zu müssen.
Ich wage eine Prognose: Aller ökologisch guter Wille führt immer wieder in Sackgassen, solange die Natur nicht als Substanz der Werke anerkannt, solange in jedem Geldschein nicht der Wert der Natur anerkannt wird. Die Natur produziert das Sozialprodukt, die Unternehmensgewinne, unsere Einkommen, unsere Zukunft. Die Faktoren Arbeit und Kapital können diesen Prozeß nur managen. Gut oder schlecht. Wenn man dies als Grundlage der Ökonomie nimmt, hat nicht der Schöpfer drei große Fehler, sondern die Ökonomen haben einen einzigen Riesenfehler gemacht.